„ Ich habe immer gedacht und offen gesagt, dass es das Leben und noch mehr ein Engagement in der oppositionellen Politik leichter macht, wenn man glaubt. Der Glaube macht das Leben einfacher (..) Es ist nicht entscheidend, ob du glaubst, dass ein paar alte Männer in der Wüste einst 800 Jahre alt wurden oder dass sich das rote Meer vor jemanden teilte. Aber bist du ein Anhänger der Religion, dessen Gründer sich für andere opferte und den Preis für ihre Sünden zahlte? Glaubst du ehrlich an die Unsterblichkeit der Seele und das ganze andere coole Zeug?“ Wenn du aufrichtig mit „Ja“ antwortest, worüber musst du dir dann noch Sorgen machen? Warum solltest du hundertmal etwas leise vor dich hin murmeln, das du in einem dicken Buch auf deinem Nachttisch gelesen hast? Sorgt Euch nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Meine Aufgabe ist es, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen und es dem guten alten Jesus und seiner Familie zu überlassen, sich um alles andere zu kümmern. Sie werden mich nicht im Stich lassen und alle Probleme lösen, die mir Kopfschmerzen bereiten. Wie es hier im Gefängnis heißt: Sie werden für mich die Schläge einstecken.“
(Alexey Nawalny, russischer Oppositionsführer, Politiker, Anti-Korruptions-Aktivist und politischer Gefangener, + 16. 02. 2024, aus „Patriot“ , Fischer Verlag, 3. Aufl. 2024, S. 539-540)
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